Nach einem Upgrade wollte einer unserer VM Hosts auf Debian Bullseye (11) von Debian Buster (10) umstellen und installierte daraufhin den neuen Kernel-Image Linux 5.10.0. Leider gab es für das Image noch kein, auf einfachem Wege, bereitgestellten Kernel-Header für die Kompilierung der Treiber der Serveranwendung Virtualbox 6.1. Es sollte daher vorübergehend eine Lösung gefunden werden, sodass durch den Boot-Manager Grub der alte Kernel-Image 4.19.0 standardmäßig gestartet wird und somit Virtualbox 6.1 wie gewohnt weiterhin in Betrieb bleibt.
Anpassung der Grub-Konfigurationsdatei
Finde den $menuentry_id_option Eintrag für das Submenü mit der Terminal-Befehlszeile: "grep submenu /boot/grub/grub.cfg"
user@debian:~$ grep submenu /boot/grub/grub.cfg submenu 'Advanced options for Debian GNU/Linux' $menuentry_id_option 'gnulinux-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' {
Finde den $menuentry_id_option Eintrag für das Selektieren des Kernels im Submenü mit der Terminal-Befehlszeile: "grep gnulinux /boot/grub/grub.cfg"
user@debian:~$ grep gnulinux /boot/grub/grub.cfg menuentry 'Debian GNU/Linux' --class debian --class gnu-linux --class gnu --class os $menuentry_id_option 'gnulinux-simple-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' { submenu 'Advanced options for Debian GNU/Linux' $menuentry_id_option 'gnulinux-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' { menuentry 'Debian GNU/Linux, with Linux 5.10.24-lowlatency' --class debian --class gnu-linux --class gnu --class os $menuentry_id_option 'gnulinux-5.10.24-lowlatency-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' { menuentry 'Debian GNU/Linux, with Linux 5.10.24-lowlatency (recovery mode)' --class debian --class gnu-linux --class gnu --class os $menuentry_id_option 'gnulinux-5.10.24-lowlatency-recovery-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' { menuentry 'Debian GNU/Linux, with Linux 4.19.118' --class debian --class gnu-linux --class gnu --class os $menuentry_id_option 'gnulinux-4.19.118-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' { menuentry 'Debian GNU/Linux, with Linux 4.19.118 (recovery mode)' --class debian --class gnu-linux --class gnu --class os $menuentry_id_option 'gnulinux-4.19.118-recovery-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd' {
Öffne die Grub-Konfigurationsdatei mit der Terminal-Befehlszeile "sudo vim /etc/default/grub" oder "sudo nano /etc/default/grub".
Dupliziere die Konfigurationszeile "GRUB_DEFAULT=0" und kommentiere die kopierte Zeile ein, indem du das Kommentierzeichen # voranstellst.
Bitte achte darauf, dass du zwischen den Menüwerten den Separator ">" einsetzt.
Beispiel:
#GRUB_DEFAULT=0 GRUB_DEFAULT="gnulinux-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd>gnulinux-4.19.118-advanced-1931c067-096f-43da-b619-90c0ad22e1bd"
Als letzten Schritt noch die neue Konfigurationsdatei für Grub aktualisieren: "sudo update-grub" und das System Neustarten.
Mit der Befehlszeile "uname -a" kann man den momentan gestarteten Linux-Kernel abrufen bzw. Überprüfen.
Zudem sollte in unserem Fall sichergestellt sein, dass die Paketquelle von Stable auf Buster angepasst wird, sodass Stable-Pakete (Bullseye) nicht mit der momentanen Virtualbox 6.1 Installation in Konflikt geraten. Daher folgende Änderung in der Datei /etc/apt/sources.list. Die Paketquellen-Referenz "Stable" auf "Buster" ändern und danach mit sudo apt update && sudo apt upgrade aktualisieren.
Starten eines bestimmten Linux-Boot-Kernels mit Grub